Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung

Selbsterkenntnis: „Erkenne Dich selbst“ stand einst als Mahnung über dem Orakel zu Delphi. Ein Hinweis an die Ratsuchenden, nicht in Selbstüberhebung zu verfallen. „Erkenne Dich selbst“ war ebenso eine der Grundmaximen der antiken Philosophie. Lass uns also einen kleinen Ausflug in die Welt der Philosophie machen.

Die Aufforderung „Erkenne Dich selbst“ zielte zu Anfang auf die Begrenztheit und Hinfälligkeit des Menschen im Gegensatz zu den Göttern. Gleichzeitig diente der Spruch auch als Warnung vor der Überschätzung der eigenen Möglichkeiten. In zahlreichen Texten der klassischen griechischen Philosophie findet sich die Deutung, dass sich der Mensch bewusst sein soll, sterblich, unvollkommen und begrenzt zu sein. Das Verständnis des Spruchs als Hinweis auf eine natürliche Schwäche der Sterblichen, die man einsehen solle und deren Kenntnis zur Bescheidenheit führe, blieb in der gesamten Antike präsent und war auch in der römischen Kaiserzeit geläufig. Was für ein Gegensatz zu heute, wo sich viele gnadenlos überschätzen und das Seichte und Belanglose zum bewunderten Next-Top-XXX stilisiert wird.

Statt dieser doch eher pessimistischen Definition – Menschen unvollkommen, Götter vollkommen – stand für den von mir sehr geschätzten Philosophen Platon ein anderer Aspekt im Vordergrund. Mein Ziel als Mensch ist es, zu erkennen, dass ich nichts weiß. Oder besser gesagt, ich weiß nicht das, was ich eigentlich wissen sollte. Als Konsequenz ergibt sich daraus die Aufforderung an sich selbst zu arbeiten und mir sich anzueignen, was fehlt. Gezielte Entwicklung wird hier zur Lebensaufgabe.

Das Motto „Erkenne Dich selbst“ ist unverzichtbar für die Arbeit an sich selbst. Oder wie es der Volksmund sagt: „Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.“ Platon verbindet das traditionelle Denken seiner Zeit mit Optimismus und Hoffnung. Auf der einen Seite steht das traditionelle, eher resignative Verständnis von Selbsterkenntnis, welches die naturgegebenen, unüberwindlichen Grenzen des Erreichbaren hervorhebt. Auf der anderen Seite wird die Aufforderung zur Selbsterkenntnis zum Ausgangspunkt für eine Einsicht in Entwicklungsmöglichkeiten und eine neue Zukunft mit neuen Perspektiven.

Die platonische Auslegung des Spruchs, welche die positiven Aspekte der Selbsterkenntnis betonte, hatte bereits in der Antike eine beträchtliche Nachwirkung. In diesem Sinne äußerte Cicero in einem Brief an seinen Bruder Quintus, der Sinn des Spruches beschränke sich nicht darauf, die Anmaßung einzudämmen, sondern es gehe auch um eine Aufforderung, das in uns verborgene Gute (bona nostra) zu erkennen und umzusetzen.

Die Neuplatoniker bezogen die menschliche Schwäche und Hinfälligkeit auf den Körper, die Gottähnlichkeit auf die geistigen Leistungen der Seele. Sie deuteten die Forderung der delphischen Maxime als Aufforderung zur Selbsterkenntnis der Seele hinsichtlich ihrer göttlichen Herkunft, Natur und Bestimmung. Nicht in der Außenwelt sei die erlösende Wahrheit zu finden, sondern in der Besinnung der Seele auf sich selbst.

Kurzum es geht um Selbsterkenntnis im Sinne kluger Entscheidung in Bezug auf Lebens- und Alltagsfragen. „Erkenne Dich selbst“ ist eine Aufforderung an uns alle, sich nicht in Äußerlichkeiten zu verlieren. Es geht darum, was unser ureigenes Wesen ausmacht und somit unser Leben bestimmt.

Wir haben in den zurückliegenden Wochen viel über Ziele gesprochen und darüber, was Du eigentlich wirklich willst. Diese Frage kannst Du nur dann sinnvoll und zielführend beantworten, wenn Dir klar ist, wer Du bist.

Und verstehe mich nicht falsch. Selbsterkenntnis bezieht sich auf alle Deine Eigenschaften, auf Stärken und Schwächen. Es macht einfach keinen Sinn sich auf etwas zu fokussieren, das einfach nicht geht. Ich kann nicht jünger werden und auch dem Abnehmen sind irgendwo Grenzen gesetzt. Sicher, Du kannst an Dir arbeiten und das ist auch gut so, aber irgendwo ist eine Grenze. Ein Beispiel: Ich war ein begeisterter Ski-Fahrer. Nach zwölf Jahren Karate und fünf Knie-Operationen war irgendwann Schluss. Gut, ich könnte mir künstliche Kniegelenke einoperieren lassen, doch warum? Diesen Preis bin ich nicht bereit zu bezahlen. Also habe ich mir eine Alternative gesucht. Heute spiele ich Golf – und es macht wirklich Spaß. Der Volksmund, also unser kleiner Quell an Weisheit, sagt: Geht irgendwo eine Tür zu, geht woanders eine neue Tür auf.

Also erkenne Dich selbst. Wer bist du? Was kannst Du? Was kannst Du nicht? Kannst Du es ändern? Wenn ja, tue es. Wenn Nein, suche Dir eine Alternative.

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